Gesungene Botschaft (Dezember 06)

Dorsten - Wer das Glück hat, ein geistliches Konzert in der St. Ursula-Kirche durchzuführen, darf diesen Vorteil aus der mystischen Stimmung dieses Raumes heraus nutzen und genießen.

Es ist einerseits seine architekturbedingte Ruhe, die andererseits eine Nutzung von Licht und Dunkelheit anbietet und damit eine meditative Deutung zulässt.

Auf diesem Hintergrund hatte der Brahms-Chor unter der Leitung von Alfred Schulze-Aulenkamp und das "Fontana Consort" eine schon fast manipulative Gefühlsintensität, die den vielen Zuhörern gut tat. Mittelpunkt des Konzerts waren Adventslieder, die quer durch die Musikgeschichte bis zur Spätromantik aus ihrer schlichten Schönheit heraus neu gestaltet wurden.

Außergewöhnlich

Und dieses intensive Miterleben vermittelte ein außergewöhnliches Hörerlebnis. Dafür garantierte zunächst ein junges Instrumental-Ensemble mit Heike Fleckenstein, Blockflöte, Gabriele Wolfslast, Traversflöte, Werner Brandt, Barock-Fagott, Hans-Jakob Gerlings, Cembalo und Orgel. Sie setzten aus dem Geist barocker Spielweise heraus ihre Musikalität und Virtuosität hervorragend in Szene.

Dabei ergänzte sich die Rasanz ihres Tempos mit der Expressivität ihrer Tongebung. Ihre geistreichen Dialoge in der Trio-Sonate von Archangelo Corelli, dynamisch fein abgestuft, erfuhren vor allem in der Trio-Sonate von Georg Ph. Telemann eine noch sensiblere Differenzierung, die ihre kammermusikalische Qualität voll auszukosten erlaubte.

Es war eine Freude, ihnen zuzuhören. ............